Die Frage nach dem Menschenrecht tangiert das Recht auf Eigentum. Zumindest dann, wenn man zu den Menschenrechten den Zugang zu den lebensnotwendigen Elementen der Erde hinzurechnet. Und warum sollte man das nicht tun? Gibt es jemand, der ernsthaft die Notwendigkeit von Grund und Boden, Wasser, Luft und Energie zum Leben in Frage stellt? Das Recht auf Eigentum ist ja eigentlich nur strittig, wenn es um Grund und Boden geht. Doch warum eigentlich? Es scheint eher mit übernommenen Denkgewohnheiten zu tun haben als mit Logik. Oder mit der unausweichlichen Folge, dass Eigentümer teilweise grosse Teile ihres bisherigen Grund und Bodens zurückgeben müssten. Man sieht gewissermassen bereits die leidvollen Enteignungs-Szenen bildhaft vor […]
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Die Verfassung neu denken: Der Rahmen
Noch fehlt etwas in dieser kleinen Serie von Artikeln. Die Verfassung ist noch nicht in der Wirklichkeit verankert. Es fehlt die Bestimmung des Geltungsgebiets sowie ihre demokratische Legitimierung. Für die Schweiz wäre also in einem übergeordneten Bereich des Dokuments zu erwähnen, wo die Verfassung Gültigkeit hat, indem die Namen der Kantone genannt werden. Als Legitimation wäre zu bestimmen, wie hoch die Zustimmung des Volkes sein muss, damit die Verfassung – oder Teile davon – als demokratisch legitimiert gilt und deshalb zu befolgen ist. Dies könnte z.B. bei 60 oder 80 Prozent der Stimmen angesetzt werden. Je höher die Hürde, umso bedeutender ist der notwendige Rückhalt in der Bevölkerung. Umso schwieriger […]
Weiter und KommentierenDie Verfassung neu denken: Demokratisches Wissen
Was ist das urtypische des Rechtslebens? Wodurch unterscheidet es sich von Anderem, z.B. wirtschaftlichen oder wissenschaftlichen Fragen? Im Artikel Methode? wurde erwähnt, dass bei Rechtsfragen nicht das Individuelle des Menschen in Frage kommt. Es geht um den Menschen als blosser Mensch-An-Sich. Im Artikel Mensch zu Mensch und auch Die Gemeinschaft wurde darauf hingewiesen, dass Rechtsangelegenheiten immer zwischen zwei Menschen bzw. Menschengruppen stattfinden. Es ist immer eine zwischenmenschliche, d.h. „2er“ Angelegenheit zu regeln, wobei es immer nur um das Mensch-An-Sich-Sein geht. Nun kommt noch ein Drittes hinzu: Man könnte es vielleicht demokratisches Wissen nennen? Es geht darum, dass das Wissen, welchem man sich bedient, um Gesetze zu machen, auf denjenigen Teil […]
Weiter und KommentierenDie Verfassung neu denken: Die Gemeinschaft
Die dritte und letzte Perspektive zum Neudenken einer Verfassung ist diese: Welche Rechte kommen der Gemeinschaft zu? Diese Perspektive steht im Gegensatz zur ersten, wo die Rechte des Einzelnen betrachtet wurden. Da es bei Rechten immer um Mensch zu Mensch Beziehungen geht – als einziger Mensch auf einer Insel braucht man keine Rechte zu regeln – wird klar, dass es sich hier um die Rechte der Gemeinschaft gegenüber des Einzelnen handelt. So wie bei unserer Betrachtung der Rechte des Einzelnen, es sich um den Einzelnen gegenüber der Gemeinschaft handelte. Mir kommt zuerst die Polizei, bzw. die Staatsgewalt, in den Sinn. Doch ist das ein Recht? Interessanterweise hängt sie damit zusammen, […]
Weiter und KommentierenDie Verfassung neu denken: Mensch zu Mensch
Ich halte 2 Menschen in Gedanken vor mir, so wie das methodisch vorbereitet wurde. Es handelt sich hier um das Rechtsleben im engeren Sinne. Es geht nämlich um dasjenige, was überhaupt erst entsteht, wenn sich Menschen begegnen. Es braucht nur Gesetze unter Menschen. Als einziger Mensch auf einer Insel braucht man sie nicht. Wenn sich 2 Menschen begegnen, geht es in gewisser Weise um den gegenseitigen Respekt. Was kann zwischen diesen Menschen nun geschehen? Was darf man, oder eher: Was darf man nicht? Was darf ich dem anderen Lebewesen antun? Klar: Gar nichts! Ausser er oder sie lässt es – aus freiem Willen – ausdrücklich zu. Somit kommen hier folgende […]
Weiter und KommentierenDie Verfassung neu denken: Der Einzelne
Ausgehend von der letztmals vorgestellten Struktur, wenden wir uns zuerst dem Einzelnen zu. Genauer ausgedrückt ist es der Einzelne innerhalb einer Gemeinschaft. Weil in einer Gemeinschaft immer andere da sind, kann es dazu kommen, dass der einzelne nicht das bekommt, was ihm zusteht. Daher braucht es Regeln, damit der Einzelne zu seinem Recht kommt. Doch was sind nun diese Rechte des Einzelnen? Es kann sich hier nur um die Grundlagen handeln, welche jeder Mensch benötigt, um leben zu können. Es sind dies die Lebensgrundlagen. Dazu gehören: Zugang zu Boden, um wohnen und arbeiten zu können. Im einfachsten Fall wäre das Arbeiten die Kultivierung eines Ackers. Weiter der Zugang zu Wasser. […]
Weiter und KommentierenVerfassung neu denken: Wo beginnen?
Wenn wir sozusagen noch ein weisses Blatt vor uns haben! Was schreiben wir auf? Welche Themen bzw. Gesellschaftsbereiche gilt es zu regeln? Halten wir uns die Methode (der „Mensch-An-Sich“) in Erinnerung, so kommen mir 3 mögliche Situationen bzw. Perspektiven in den Sinn: Erstens: Was benötigt der einzelne Mensch, um leben bzw. sich entfalten zu können? Zweitens: Welche Angelegenheiten entstehen zwischen zwei Menschen, die man regeln sollte? Drittens: Was für Aufgaben stellen sich diesen Menschen als Gruppe bzw. Gemeinschaft, die man regeln sollte? Mir scheint, dass durch diese Dreiheit der Perspektiven alles abgedeckt wird, weil die Trinität (einzeln, zwischen, alle) umfassend ist. Zugleich könnte dies eine geeignete, sinnvolle Struktur für die […]
Weiter und KommentierenDie Verfassung neu denken: Methode?
Stell Dir in Gedanken einen Menschen vor Dich hin, sozusagen nur im Adamskostüm und ohne, dass wir irgendetwas mehr über ihn wissen. Einfach als Mensch-An-Sich. Und wir stellen uns vor, wie dieser blosse Mensch einer von vielen blossen Menschen ist. Dann streifen wir nämlich jegliche Besonderheiten ab, welche uns als Individuen ausmachen. Wir sind uns dann nämlich gleich. So gleich, dass Gleichheit Sinn macht. Und Gleichheit ist das Charakteristikum des Rechtsbewusstsein: Jeder sei vor dem Gesetz gleich. (Dieser Spruch kommt einem schnell über die Lippen, aber das Bewusstsein der damit verbundenen Konsequenz bzw. Voraussetzung fehlt oft.) Mit dieser gedanklichen Vorbereitung können wir uns nun an einen Neuentwurf einer Bundesverfassung machen. […]
Weiter und KommentierenSachfragen diskutieren? Zu weit!
Sobald man über Sachfragen spricht, geht man eigentlich einen Schritt zu weit. Die Schweizer sind so stolz darauf, dass sie über Sachfragen abstimmen können. Also nicht bloss darüber, wer ihr zeitlich befristeter Regent sein soll. Ich war auch einmal darauf stolz. Jetzt nicht mehr. Denn man tut dabei etwas Falsches. „Gerade die Schweizer verstehen von Demokratie am aller-allerwenigsten.“ Dieses Zitat hat mich damals sehr schockiert und aufgeweckt. Warum versuchen wir, über Sachfragen abzustimmen? Denn sehr viele Sachfragen, die zur Abstimmung kommen, können von den Menschen nicht umfassend selbst beurteilt werden: Es fehlt ihnen die eigene Erfahrung dazu. Deshalb hört man sich den einen oder anderen Experten an. Den einen oder […]
Weiter und KommentierenDie geniale Entdeckung
Das Geniale an der sozialen Dreigliederung ist, dass uns Rudolf Steiner damit vor etwas mehr als 100 Jahren den Schlüssel in die Hand gab, den komplexen gesellschaftlichen Wust verstehen zu können. Damit gelingt es, das, was wir Staat, Gesellschaft, Politik, Justiz, Wirtschaft, Sozialsystem etc. nennen, plötzlich in einer ganz klaren Weise sehen und durchschauen zu können. Es sind nämlich 3 Bereiche, die man genau auseinander halten lernt, wenn man auf ihre wesentlichen Merkmale achtet. Diese 3 Bereiche funktionieren nach 3 eigenen Prinzipien, oft auf die Parole der französischen Revolution reduziert: Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Diese 3 Prinzipien sind so unterschiedlich, dass sie unvereinbar sind – und deshalb autonom verwaltet werden […]
Weiter und KommentierenAnarchie als Staatsform?
Es gibt Leute, welche die Anarchie als ideale Gesellschaftsform sehen. Wie eine solche konkret aussehen würde? Anarchie bedeute Herrschaftslosigkeit, heisst es. Jeder Mensch sei von Geburt an frei und würde nur durch ein regierendes, politisches System unterdrückt, weil er seine eigene Freiheit nicht begreifen würde. Gesetze, Vorschriften etc. brauche es eigentlich gar keine. Alles würde zwischen den direktbetroffenen Menschen auf der Grundlage des gesunden Menschenverstandes bilateral gelöst. Wenn man ein ungeschriebenes Gesetz nennen müsste, dann wäre es dasjenige des Rechts auf Eigentum auf selbst Erzeugtes, welches man dann auch mit Gewalt gegen andere verteidigen dürfe. Das ist interessant. Weil die Herrschaftslosigkeit, d.h. ein Leben ohne politische Regierungskaste, auch die Konsequenz […]
Weiter und KommentierenWo endet die Freiheit?
„Deine Freiheit endet da, wo meine beginnt.“ Was für eine Antwort! Denn, obwohl Freiheit nicht erklärt wird, empfindet man den Satz irgendwie für richtig. Ansonsten würden ihn nicht so viele Leute zitieren. Es wird darin aber eigentlich nur auf Zweierlei hingewiesen: Dass es ein DU und ein ICH gibt – und sich diese respektieren müssen. Das heisst, dass es um 2 Menschen geht: Um ein zwischenmenschliches Verhältnis. DORT erfährt die Freiheit des Einzelnen eine Grenze. Das ist wahr. Man kann also alles tun, was man will, AUSSER man berührt ein zwischenmenschliches Verhältnis. Wenn man dieses Verhältnis nun auf eine positive Weise berührt, dann wird das Gegenüber kaum etwas einzuwenden haben. […]
Weiter und KommentierenWas wirst Du tun?
Was würdest Du konkret tun, wenn Du als einzelner Mensch etwas verändern könntest? Was soll diese Frage? Sie gründet darauf, dass „tun“ immer konkret ist. Allgemeine Kritik bewegt sich quasi im luftleeren Raum: sie kann leicht(fertig) geäussert werden und ist oft schwer zu „fassen“. Fassbar ist, was konkret, d.h. „hart“ wird. Um gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken, müssen diese fassbar werden, damit sie diskutiert und verstanden, bejaht oder verneint werden können. Somit rufe ich insbesondere alle Teile der „Widerstandsbewegung“ aus der Corona-Zeit auf: Welches sind Eure konkreten Vorschläge, welche z.B. ein erneutes Pandemie-Debakel verhindern würden? Die konkreten Reformvorschläge von Mutopia sind hier zusammengefasst.
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