Der 3-fach autonome Staat

Wir brauchen einen Staat, welcher die 3-fache Autonomie respektiert: Von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Dabei ist Wissenschaft in einem weiten Sinne gemeint: Das kulturelle, geistige Leben mitsamt Erziehung, Bildung, Religion, Kunst, Medien etc.

Heute mischt sich die Politik in alle Lebensbereiche hinein. So werden die Bereiche Wissenschaft und Wirtschaft immer unfreier, d.h. sie können sich nicht ihren eigenen Dynamiken entsprechend entwickeln.

Jeder der 3 Bereiche funktioniert nach bestimmten Gesetzmässigkeiten, die leicht nachvollziehbar sind:

  1. Im Wissenschaftsbereich gewinnt der Bessere, Klügere, Schnellere und Stärkere. Es kommt das hierarchische „Oben-Unten“-Prinzip zur Geltung: Lehrer-Schüler, Experte-Laie, Profi-Anfänger etc. Wissen will sich frei verbreiten – ohne Schranken – , so dass sich diese Verhältnisse der Wahrheit entsprechend ausbilden können. Hier spielen die individuellen menschlichen Unterschiede eine ganz wesentliche Rolle: je nach Talent, Ausbildung, Erfahrung, aber auch Vorliebe und Willensentschluss, macht man etwas ganz Unterschiedliches im Leben.
  2. Im Wirtschaftsbereich geht alles nach der Zusammenarbeit. An jedem Bleistift oder Tasse Kaffee haben viele Tausende Menschen gearbeitet. Man muss sich nur einmal die Zeit nehmen und alle Arbeitsprozess bis zur Natur zurückverfolgen! Die vollständige Arbeitsteilung bzw. Spezialisierung führt ausserdem dazu, dass wir alles für andere produzieren und praktisch nichts mehr für uns selbst. Dafür kaufen wir uns Produkte, welche von anderen Menschen hergestellt wurden. Diese Gegenseitigkeit, d.h. Geben und Nehmen, ist ein wesentliches Merkmal des Wirtschaftens. Ein weiteres Merkmal ist die Komplexität der Preisentstehung: Die lokalen Begebenheiten, Natur- und Arbeitsbedingungen sind so unterschiedlich, dass meist nur involvierte Menschen Vor-Ort die Sachlage treffend beurteilen können.
  3. Übrig bleibt noch der Bereich, wo es um Aspekte geht, in denen jeder Mensch dem anderen gleich ist. Das Gleichheitsprinzip und somit das demokratische Mehrheitsprinzip kann nur hier widerspruchslos angewandt werden. Dieser Rechtsbereich ist der eigentliche politische Bereich, wo sich Politik bewegen soll. Es macht aber nur Sinn, Dinge zu regeln, wo der Mensch als blosser „Mensch-An-Sich“ auftritt. Und nur solche, wo es um zwischenmenschliche Angelegenheiten geht: Wo zwei oder mehr Menschen aufeinander treffen. Die Regeln oder Gesetze, die getroffen werden, sollen für jeden mündigen Menschen mit ausreichend Lebenserfahrung ohne weiteres sofort nachvollziehbar sein. Sobald man Experten und Fachleute braucht – oder sich auf eine Hypothese oder Theorie beruft – bewegt man sich in den 1. Bereich der Wissenschaft hinein und Fehlentscheide sind vorprogrammiert! Geschichtliche Beispiele dafür gibt es leider genug.

Im internationalen Zusammenspiel werden diese 3 Bereiche wiederum autonom mit den entsprechenden Bereichen das Auslandes sich verständigen. Zusammenarbeit wird leichter werden und kriegerisches Treiben schwieriger. Setzt die Schweiz als erstes Land diese politische Reform um, dann werden z.B. zu Gesprächen 3 Vertreter (je einer aus jedem Bereich) auf 1 Vertreter das Auslands treffen.

Die Umsetzung dieser politischen Reform dürfte einen gewaltigen Entwicklungsschub auslösen: Mehr Freiheit, mehr Wohlstand und mehr Gerechtigkeit. Wir Schweizer sind mit unserem freiheitlichen Geist und besonderen demokratischen Selbstbestimmungswerkzeugen geradezu prädestiniert, hier die Vorreiterrolle für eine offene und prosperierende Welt zu übernehmen.